Vermisste Deutsche in Westaustralien lebend gefunden | Weiden24

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Die vermisste Backpackerin war seit zwei Jahren in Australien unterwegs, zuletzt in diesem schwarz-silbernen Van. (Bild: Supplied/WESTERN AUSTRALIA POLICE/AAP/dpa)
Die vermisste Backpackerin war seit zwei Jahren in Australien unterwegs, zuletzt in diesem schwarz-silbernen Van. (Bild: Supplied/WESTERN AUSTRALIA POLICE/AAP/dpa)
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Die vermisste Backpackerin war seit zwei Jahren in Australien unterwegs, zuletzt in diesem schwarz-silbernen Van. (Bild: Supplied/WESTERN AUSTRALIA POLICE/AAP/dpa)

Vermisste Deutsche in Westaustralien lebend gefunden

Seit Ende Juni wurde eine junge Deutsche im Westen von Australien vermisst. Jetzt die fast unglaubliche Nachricht: Die Backpackerin lebt - dabei wurde sie rein zufällig gefunden. Wie geht es ihr?

Von Carola Frentzen

Eine seit fast zwei Wochen im Westen von Australien vermisste Deutsche ist wie durch ein Wunder lebend mitten im Outback gefunden worden. Carolina Wilga sei am späten Freitagnachmittag (Ortszeit) zufällig von einem Passanten auf einem abgelegenen Buschpfad entdeckt worden, teilte die Polizei mit. «Ich denke, wenn wir ihre Geschichte hören, wird sie bemerkenswert sein», sagte Polizeisprecher Martin Glynn

Wie geht es der jungen Frau?

Die Rucksacktouristin sei in einem „angeschlagenen” Zustand, sagte Glynn. Sie habe aber keine ernsthaften Verletzungen. Wilga sei mittlerweile mit einem Hubschrauber zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus in Perth geflogen worden.

Die Polizei lobte derweil das Durchhaltevermögen und den Mut der jungen Frau: „Sie hat offensichtlich viel durchgemacht. Sie hat einige Verletzungen, wurde von Mücken geplagt und hat eine unglaublich traumatische Erfahrung gemacht”, betonte Glynn.

Was war passiert?

Die Deutsche, die seit zwei Jahren durch Australien reiste, war zuletzt am 29. Juni in Beacon gesehen worden. Der Ort liegt im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt) - einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region. Seither verlor sich ihre Spur, bis am Donnerstag ihr Fahrzeug in der Wildnis der riesigen Karroun Hill Nature Reserve entdeckt wurde, rund 300 Kilometer nordöstlich von Perth.

Das Fahrzeug hatte offenbar mechanische Probleme, und Wilga hatte es nicht mehr geschafft, es zu befreien und weiterzufahren. Von der Backpackerin, die sich ihre Reise unter anderem durch Arbeit in Minen finanzierte, fehlte aber weiter jede Spur.

Auch ihr Telefon war ausgeschaltet - was die Sorgen noch erhöhte, weil sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert hatte. Wilgas Mutter hatte in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, die Suche der Polizei nach ihrer Tochter zu unterstützen.

„Unglaubliche Bedingungen” im Outback

Wilga sei in den vergangenen Tagen mit „unglaublichen Bedingungen zurechtgekommen”, erklärte Glynn weiter. Das Outback sei sehr lebensfeindlich, „sowohl was die Flora als auch die Fauna betrifft”. Es sei extrem schwer, in diesem Gelände alleine zurechtzukommen. Es grenze an ein Wunder, dass ihr Auto überhaupt gefunden worden sei.

Seit dem Fund hatten die Einsatzkräfte die Suche am Boden und aus der Luft mit Hubschraubern weiter intensiviert. Polizeioberkommissarin Jessica Securo hatte am Morgen erklärt, die Deutsche habe wahrscheinlich ihr Fahrzeug verlassen und sich dann in dem riesigen Gebiet verirrt. Der Van befand sich 35 Kilometer landeinwärts vom nächsten größeren Pfad. Das Outback in Westaustralien gilt als besonders wild und wegen der geringen Besiedlung und rauen Bedingungen als gefährlich.

„Obwohl es dort viele Pfade gibt, kann man sich leicht verirren oder die Orientierung verlieren, wenn man sich nicht gut auskennt”, hatte Securo betont. Wilgas Mitsubishi-Van sei aber gut ausgerüstet gewesen, unter anderem mit Solarmodulen und Wasser, hieß es. Ein forensisches Spezialteam versuchte seither herauszufinden, welche Art von Vorräten und anderem Equipment die Vermisste aus dem Fahrzeug mitgenommen haben könnte.

Der Premierminister des Bundesstaates Western Australia, Roger Cook, sprach in sozialen Medien von einer „bemerkenswerten Nachricht” und dankte allen, die sich an der Suche beteiligt hatten.

„Vielen Dank an unsere Rettungsdienste und alle, die gesucht, Informationen weitergegeben und die Familie in dieser schweren Zeit unterstützt haben”, schrieb er und fügte hinzu: „Wir haben noch kein vollständiges Bild von dem, was passiert ist, aber heute Abend können wir alle etwas beruhigter atmen, weil wir wissen, dass es Carolina gut geht.”

© dpa-infocom, dpa:250711-930-784418/3

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