Unterricht lieber in kühlere Klassenzimmer verlegen, nur den Sportunterricht ausfallen lassen oder doch den Nachmittagsunterricht komplett streichen? Welche Schulen in Weiden sich für oder gegen Hitzefrei entschieden haben.
Unter der Woche am frühen Nachmittag lieber im Freibad abhängen, anstatt die Schulbank zu drücken: Bei Hitzefrei sagen wohl die meisten Schüler*innen Ja! Vor allem am Mittwoch soll es extrem heiß werden – weit über 30 Grad. Fällt der Unterricht in Weiden aus?
Das Augustinus-Gymnasium entscheidet sich gegen Hitzefrei. Der Nachmittagsunterricht fällt an keinem Tag der Woche aus, heißt es von der Schule. Nur der Sportunterricht am Nachmittag findet wegen der hohen Temperaturen nicht statt.
Harald Pröm vom Elly-Heuss-Gymnasium teilt mit, dass an seiner Schule nur am Mittwoch und Donnerstag der Nachmittagsunterricht ab der 8. Stunde ausfällt. Wie auch am Augustinus-Gymnasium sind hier vor allem die Sportstunden betroffen.
„Im zweiten Stock haben wir eine Glasfront, suboptimal bei Hitze”, sagt der Schulleiter. „Wir verlagern den Unterricht ins Untergeschoss, wo es sehr viel kühler ist.” Bis zu den Sommerferien stehe noch einiges auf dem Plan, was die Schülerinnen nachholen müssten, wenn der Unterricht wegen Hitze ausfiele. Auch Theaterproben oder Proben für Konzerte gibt Pröm als Beispiele an.
Und die offene Ganztagsbetreuung könne die Schule auch nicht einfach wegen Hitze ausfallen lassen, ergänzt er.
Das Kepler-Gymnasium lässt ebenfalls den Nachmittagsunterricht ausfallen – bisher aber nur am Mittwoch.
Hitzefrei gibt es am Mittwoch und Donnerstag in der Sophie-Scholl-Realschule. Es entfällt jeweils die sechste Stunde und der Nachmittagsunterricht. Im gebundenen Ganztag haben die Schülerinnen bereits um 14 Uhr aus statt um 15.30 Uhr.
Die Schülerinnen spüren die Hitze besonders, weil die meisten Räume nicht klimatisiert sind. In manchen Klassenräumen zeigt das Thermometer bereits um 9 Uhr über 30 Grad an, sagt Schulleiterin Susanne Genser.
Auch die Hans-Scholl-Realschule hat mit warmen Klassenzimmern zu kämpfen. „Die Beschattung fehlt fast überall”, sagt der stellvertretende Schulleiter Christopher Kick. „Bei uns endet der Unterricht am Mittwoch und Donnerstag um 11.15 Uhr.” Mit dem Kurzstundensystem werden die 45-Minuten-Schulstunden auf 30 Minuten verkürzt.
In Bayern gibt es übrigens keine gesetzliche Regelung für Hitzefrei. Eine bestimmte Temperaturgrenze, die überschritten werden müsste, existiert demnach nicht. Eine Schulleitung darf selbst entscheiden, ob sie die Kinder früher nach Hause schickt.
Aber: Die Schulen sind dazu verpflichtet, bei hohen Temperaturen gesundheitliche Folgen für die Kinder zu verhindern. Allerdings greifen viele Schulen zu anderen Mitteln, wie eben beispielsweise den Unterricht in kühlere Räume zu verlegen.