Die Weidener Kriminalpolizei warnt: Sexualstraftäter im Internet nehmen gezielt Kontakt mit Kindern auf. Und Jugendliche teilen leichtsinnig Inhalte, für die sie bestraft werden können. Das müsst ihr beachten.
„Hallo, wie geht’s :-). Sorry, dass ich schreibe, deine Bilder sind cool.“ So beginnt ein Chat zwischen einer 12-Jährigen und einem angeblich 14-jährigen Mädchen auf Instagram. Mindestens eine von beiden kommt aus der Oberpfalz. Die Mädchen tauschen Porträtfotos von sich aus, stellen fest, dass sie gar nicht so weit auseinander wohnen, schicken sich Herzchen. Dann fragt die Ältere die Jüngere, ob sie sich gegenseitig Nacktfotos schicken wollen. Ob auch sie sich manchmal „untenrum“ anfasse. Die beiden tauschen Nacktbilder aus, vergleichen ihre Körper. Der Chat wird immer sexueller.
Der Chat zeigt einen typischen Fall des sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt. Um Schüler*innen über solche Gefahren aufzuklären, gehen manche Kripo-Mitarbeiter*innen in Klassen und klären über die Risiken auf. Denn die vermeintlich 14-Jährige ist in Wahrheit ein 45-jähriger Mann, der längst von einem Gericht verurteilt worden ist. Täter wie er können mehrere Jahre im Gefängnis landen. Viele Täter werden aber gar nicht entdeckt. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder erkennen, wenn jemand im Internet etwas Falsches tut oder ein Chat verdächtig ist.
Die Täter*innen kontaktieren die Kinder zum Beispiel über Instagram, Snapchat oder Spieleplattformen wie Minecraft. Später chatten sie oft über Whatsapp oder Skype mit den Kindern. Die Straftäter*innen tun oft so, als ob sie gleichaltrige Freund*innen wären. Später drohen sie damit, keine Freund*innen mehr zu sein, wenn die Kinder zum Beispiel keine Nacktbilder schicken.
Die Kriminalpolizei Weiden durchsucht jede Woche Wohnungen, um Beweise zu sichern. Um herauszufinden, wer die Täter*innen sind, und um die Opfer zu schützen, müssen die Kripo-Mitarbeiter*innen oft zehntausende Bilder und Videos sowie Chat-Nachrichten ansehen und analysieren.
Auch viele Jugendliche ab 14 Jahren sind im Internet Gefahren ausgesetzt, von denen sie oft nichts wissen. Wer zum Beispiel Nacktbilder von Freund*innen oder pornografische Bilder von Kindern austauscht oder solche Bilder aus Rache nach einer beendeten Beziehung mit anderen teilt, kann deswegen vor Gericht landen und verurteilt werden.