500 Tonnen schwer recyclebarer Müll liegen in Tschechien, illegal entsorgt von einer Oberpfälzer Firma mit Sitz in Weiden. Trotz Frist ignoriert das Unternehmen die Rückführung. Der Freistaat Bayern greift ein.
Im Osten Tschechiens ruht eine gigantische Mülllast: 500 Tonnen schwer recyclebarer Abfall, deponiert von einem Unternehmen aus der Oberpfalz. Trotz abgelaufener Frist verweigert sich die Firma aus Weiden der Rückholung, sodass der Freistaat Bayern nun eingreift. Eine Ersatzvornahme wird veranlasst, Bayern übernimmt vorerst die Kosten für den Rücktransport. Der betroffene Müll besteht unter anderem aus Resten alter Windkraftanlagen.
Gerichtlicher Streit begleitet die Aktion: Das Unternehmen klagt vor dem Verwaltungsgericht Regensburg, doch das Verfahren hat keine aufschiebende Wirkung. Verschärft wird die Situation durch den Insolvenzantrag des Unternehmens. Das bleibt nicht ohne Folgen: Im Landtag sprach man bereits im April von einem möglichen Millionenschaden für die Steuerzahler.
Das Bayerische Umweltministerium ist in Abstimmung mit der Bezirksregierung aktiv dabei, eine Lösung zu finden. Schon nächste Woche beginnt ein beauftragtes Unternehmen mit der Analyse des Abfalls in Tschechien, die Rückführung begleitet es ebenfalls. Ob und wie der Müll wiederverwertet werden kann, bleibt jedoch offen. In Deutschland fehlen Verfahren zur Entsorgung der verarbeiteten Glas- und Kohlefasern in großem Maßstab. Wer letztlich die Kosten für den Rücktransport und die endgültige Entsorgung übernimmt, steht noch in den Sternen.