Protestaktion am Oberen Markt: „Wir sind die Töchter” in Weiden | Weiden24

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vor 8 Stunden
In Weiden fand am Freitag eine Protestaktion statt. (Bild: mcl)
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In Weiden fand am Freitag eine Protestaktion statt. (Bild: mcl)

Protestaktion am Oberen Markt: „Wir sind die Töchter” in Weiden

Das Bündnis für Frauenrechte in Weiden protestierte spontan gegen die Äußerungen von Kanzler Merz. Die Teilnehmer*innen kritisierten, dass das eigentliche Problem bei Männern liege und nicht bei Migrant*innen.

Mit der Protestaktion „Wir sind die Töchter” hat das Bündnis für Frauenrechte Weiden am Freitag spontan auf die Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz reagiert. Rund 40 Personen nahmen zu Beginn an der Kundgebung am Oberen Markt teil – mit Redebeiträgen, selbstgebastelten Schildern und einem großen Plakat, auf dem die Teilnehmer*innen ihre persönlichen Antworten auf die Aussage des Kanzlers schreiben konnten.

Anna Pschierer (35) vom Bündnis für Frauenrechte sprach in ihrem Redebeitrag über Situationen, die vielen Frauen bekannt sind: Schlüssel zwischen den Fingern, den Notruf in der Hand. Vor allem in dunklen Gassen oder rund um Bahnhöfe fühlten sich viele Frauen unsicher. Liege das allein an Migrant*innen. „Nein”, so die Antwort von Pschierer, „sondern an Männern.”

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CSU mit Wahlstand in Sichtweite

Nur wenige hundert Meter weiter bereitete sich die Weidener CSU um OB-Kandidaten Benjamin Zeitler mit einem Stand am Unteren Markt auf die Kunstgenuss-Nacht vor. Angesprochen auf die Protestaktion sagte Zeitler: „Es geht um ausreisepflichtige junge Männer, die oft gewalttätig waren oder oft pöbeln. Ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass das ein Thema ist, was wir lösen müssen. Umfragen zeigen ja, dass die Menschen durchaus ähnlich denken. Wir müssen den Leuten zuhören und dürfen das nicht wegignorieren.”

Bezogen auf das Stadtbild erklärte Zeitler, es gebe auch in Weiden Plätze, an denen es immer wieder zu Problemen komme. Er nannte den Macerata-Platz vor dem NOC oder auch den ZOB. „Aber in der Summe glaube ich, sind wir immer noch gut unterwegs, aber wir müssen weiterhin die innere Sicherheit hochhalten”, sagte Zeitler.

Forderung nach mehr Unterstützung für Frauen

Doch geht es bei dieser Debatte wirklich um Migrant*innen – oder sind Männer das eigentliche Problem, vor dem sich die angesprochenen Töchter fürchten müssten? Zeitler sagte: „Richtig ist, dass Ausländer im Durchschnitt etwas gewalttätiger sind als Deutsche. Aber wir haben ein grundsätzliches Problem mit häuslicher Gewalt. Das ist ein Thema, das wir dringend angehen müssen. Das hat nichts mit Nationalität zu tun, sondern mit einem verqueren Männerbild.”

Laura Weber, Landtagsabgeordnete der Grünen, forderte die Bundesregierung auf, Frauen durch finanzielle Unabhängigkeit zu stärken – etwa durch faire Löhne und flächendeckende Kinderbetreuung. Außerdem sprach sie sich für den Ausbau von Frauenhäusern aus.

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