Ein torloses Spiel ist im Eishockey eine Seltenheit: Am Sonntagabend kamen knapp 2500 Zuschauer in der Weidener Hans-Schröpf-Arena in den Genuss dieses außergewöhnlichen Phänomens zwischen den Blue Devils und den Krefeld Pinguinen.
Dem Spitzenreiter Paroli geboten: Die Blue Devils Weiden haben das Heimspiel am Sonntagabend gegen den Spitzenreiter Krefeld Pinguine in der DEL2 vor 2485 Zuschauern in der „Hans-Schröpf-Arena” mit 0:1 nach Penaltyschießen verloren.
Eine völlig ungewohnte Situation für die Blue Devils und ihren Coach Sebastian Buchwieser: Nach dem Heimspiel am Freitag konnte er am Sonntag erneut auf dasselbe Line-up zurückgreifen und somit die gleichen Spieler aufbieten, die 13 Sekunden vor dem Ende den bitteren Ausgleich gegen die Lausitzer Füchse hinnehmen mussten und am Ende in der Verlängerung auch noch den Zusatzpunkt abgaben. Weiterhin nicht zur Verfügung standen Kolb, Tsekos und Kapitän Rubes. Im Tor nahm Buchwieser allerdings eine Änderung vor und vertraute diesmal auf Felix Noack zwischen den Pfosten.
Die Partie ging sofort in die Vollen. Kaum war die Scheibe im Spiel, prüfte Santos Felix Noack, auf der Gegenseite musste auch Schulte direkt gegen Vinzens und wenig später gegen Gläser retten. Danach entwickelte sich ein Spiel mit brutalem Tempo, in dem Weiden mehr Spielanteile hatte und mehrfach am Tor zur Führung anklopfte. Der Treffer lag in der Luft, doch Schulte war immer wieder Endstation, auch im Powerplay. Krefeld blieb mit schnellen Gegenstößen gefährlich, doch Noack behielt im Eins-gegen-Eins mit Hops die Oberhand – torlos ging es in die erste Pause.
Auch im zweiten Drittel blieb das Tempo hoch, doch zwingende Torchancen waren zunächst rar. Beide Keeper waren zwar gefordert, richtig brenzlig wurde es lange vor keinem der beiden Tore. Das änderte sich, als Paul Vinzens durchbrach und plötzlich allein vor Schulte auftauchte – doch erneut behielt der Krefelder Schlussmann die Oberhand. Powerplays auf beiden Seiten brachten wenig Ertrag: Krefeld fand kaum in die Formation, und auch zwei Überzahlsituationen der Blue Devils verpufften ohne nennenswerte Gefahr. So blieb es ein schnelles, aber torloses Mitteldrittel.
Auch im Schlussdrittel blieb es ein Spiel auf Messers Schneide, geprägt von gegenseitigem Respekt. Keines der beiden Teams wollte das letzte Risiko gehen, der entscheidende Treffer lag eher in der Vermeidung von Fehlern als im offenen Schlagabtausch. Nach fünf Minuten jubelte der Krefelder Anhang bereits, doch nach Videobeweis wurde der Treffer wegen einer Erzielung mit der Hand zurückgenommen. In der Folge hatten die Gäste optische Vorteile, ohne wirklich gefährlich zu werden. Weiden blieb offensiv ebenfalls zurückhaltend. Selbst ein spätes Powerplay für Krefeld brachte keine Entscheidung – so stand es nach 60 Minuten torlos 0:0, die Overtime musste her.
In der folgenden Verlängerung hatten die Gäste aus dem Rheinland die größeren Chancen sich den Zusatzpunkt zu sichern, doch auch in diesen fünf Minuten wollte der Siegtreffer nicht fallen, so dass letztlich das Penaltyschießen eine Entscheidung bringen musste. Dort traf der Krefelder Newton. Auf Weidener Seite vergaben Schiemenz, Voyer und Gläser. Damit ging der Zusatzpunkt an die Pinguine.